Anwendung der fünf Stationen des Exodus
Application of the 5 Stations of Exodus
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Soli Deo Gloria!
Arbeit - Arbeitslosigkeit
Die folgenden fünf Stationen des Exodus
1. in Ägypten,
2. der schwierige Weg bis zum Ausbruch und Aufbruch,
3. Gefahr und Rettung am Schilfmeer,
4. der lange Weg durch die Wüste und
5. am Gottesberg Sinai
beschreiben auch den Weg von der Arbeit in die Arbeitslosigkeit.
1. in Ägypten
Wenn wir berufstätig sind, sind wir in Ägypten.
Dabei erfahren wir die Sklaverei in der Berufswelt.
Unter Umständen lernen wir in dieser Zeit, Menschenabhängigkeit oder
Menschenvergötterung abzuschütteln und uns von Menschenfurcht
vor dem Boss oder dem Mitarbeiter zu befreien.
2. der schwierige Weg bis zum Ausbruch und Aufbruch
Dem schwierigen Weg bis zum Ausbruch und Aufbruch entspricht in der Arbeitswelt
die Kündigung des Arbeitsverhältnisses.
So wie Plagen den Ausbruch aus Ägypten erzwingen, so kann Psychoterror und
Mobbing dem Aufbruch aus der Arbeitswelt entsprechen.
Psychoterror bedient sich folgender Methoden: Schmälern, Isolieren, Verleumden,
Aushorchen, vergiftetes Arbeitsklima und anonyme Telefonate.
Psychoterror hat schwerwiegende Folgen für den betroffenen Mitarbeiter.
Er verkümmert in seinem Beruf.
Ein beruflich untauglich gemachter Mitarbeiter bleibt zurück.
Darüber hinaus macht Psychoterror physisch krank.
Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Schlafstörungen können die Folgen sein.
Das wiederum hat zur Folge, daß die betroffene Person zu Pillen oder Alkohol greift,
um Schmerzen zu lindern. Das ist ein Teufelskreis.
Die Arbeitskraft des betroffenen Mitarbeiters ist beeinträchtigt.
Die Kündigung oder die Entlassung ist eine Erlösung von diesem Terror.
Es geht ein beruflich untauglich gemachter und ein gesundheitlich beschädigter Mensch.
3. Gefahr und Rettung am Schilfmeer
Auf dem neuen unbekannten Weg in die Freiheit, bekommen wir Angst.
Den vertrauten Weg zum Arbeitsplatz haben wir verlassen.
Jetzt wissen wir nicht mehr, zu welcher neuen Tätigkeit der Weg führen wird.
Wo kommt der neue Job her?
Vorne ist kein neuer Arbeitsplatz in Sicht und zurück geht es auch nicht mehr.
Bedrängt sind wir von Menschen in unserer Umwelt.
Hinter der Hand wird getuschelt. Die Arbeitslosen laufen verstohlen in der Straße,
möglichst aber nicht in der Rush Hour, da man sonst von zu vielen gesehen wird.
Fremde Leute, die man weder von Gesicht noch mit Namen kennt, stellen die direkte Fragen.
Neugierig sind alle. Nur der Pastor oder Pfarrer der Gemeinde weiß von nichts,
er guckt ja auch nicht aus dem Fenster.
Untergang in die Langzeitarbeitslosigkeit oder Rettung in ein neues Betätigungsfeld,
vor diesen Alternativen bleibt man nicht ohne innere Verwandlung stehen.
Berufsfragen sind Lebensfragen. Auf das Sicherheitsdenken und das Versicherungsdenken
kann man nicht mehr zurückgreifen. Von den vertrauten alten Mustern muß man sich trennen.
Darauf kann man nicht mehr zurückgreifen. Die gewohnten Pfade verläßt man.
Bekanntschaften werden unter Umständen nicht mehr gepflegt. Gewohnheiten ändern sich.
4. der lange Weg durch die Wüste
Die neugewonnene Freiheit wird als Befreiung empfunden.
Doch diese Freude ist kurzlebig. Leere, Orientierungslosigkeit und Wüste erfordern ein langsames,
mühseliges Sich-Vortasten in eine noch unbekannte Welt des Arbeitsmarktes.
Wer diese Arbeitsuche durchwandert, durchleidet Einsamkeit, Leere, nichts.
Wie Staub zerfallen Universitätszeugnisse, Qualifikationen, Berufserfahrungen.
Was bleibt von einem Menschen übrig?
Die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Die Wüste läßt sichtbar werden,
auf welchen Gott der Mensch baut. Jetzt tritt zu Tage das Sicherheits- denken, Egoismus,
Angst und Habenwollen.
Doch Leben tut der Mensch von geschenktem Brot und geschenktem Wasser.
5. am Gottesberg Sinai
Mit der Arbeitslosigkeit liegt der Traum von Macht und Größe und eigener Lebenstüchtigkeit
am Boden. Am Gottesberg wird alles in die richtige Perspektive gebracht.
Wie Jesus sagt:
"Seht euch die Vögel an! Sie sähen nicht, sie ernten nicht,
sie sammeln keine Vorräte - aber euer Vater im Himmel sorgt für sie.
Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als alle Vögel!
Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag
verlängern?" (Matthäus 6, 26-27)
Gott meint es gut mit seinen Geschöpfen.
Er hat uns geschaffen, er liebt uns und erhält uns.
Wenn wir uns an Gott binden, übernehmen wird die Lebensordnung dieser Gottesherrschaft,
indem wir die Gebote Gottes befolgen. Berger (1991: 57) schreibt:
"Nur dieser Herr läßt mit seiner Herrschaft über uns auch
uns selbst sein (Theonomie)."

Unversöhnlichkeit
1. Station: Versklavt sein
Unversöhnlichkeit
2. Station: Ausbruch und Aufbruch
Den Kreislauf der Unversöhnlichkeit muß der Mensch verlassen.

Unrecht oder Böses kann nur durch das Gute und die Liebe überwunden werden.
3. Station: Gefahr und Rettung
Bewußtseinsumwandlung ist erforderlich.
Neue Verhaltensmuster sind zu erlernen:
- nicht lieblos auf Unfreundlichkeit reagieren,
- das Weitersagen einer Kränkung unterlassen,
- die betroffenen Personen haben sich darum zu kümmern,
sich miteinander zu versöhnen.
Gefühle, die in Form von nagender Bitterkeit oder Kränkung
verinnerlicht werden, schaden nur uns selbst.
4. Station: Wüstenerfahrung
Zu erlernen ist:
a) liebevolles Denken und
b) liebevolles Handeln.
"Liebt eure Feinde;
Tut denen Gutes, die euch hassen;
Segnet die, die euch verfluchen und
Betet für alle, die euch schlecht behandeln"
(Lukas 6, 27-28).
5. Station: Gottesherrschaft
Im Dienste Gottes hat Unversöhnlichkeit keinen Platz.
a) Erfahre Gottes Liebe selbst. Epheser 3, 17 - 18
b) Vergib denen, die dich verletzt haben. Epheser 4, 32
c) Praktiziere Nächstenliebe. 1. Korinther 13, 4-7

Ehe
1. Station: Versklavtsein
Ehe
Die Ausgangssituation der Ehe war Lug und Betrug.
Ein Partner ist in die Ehe durch Lügen und unehrliche
Machenschaften eingefangen worden.
Es folgt das langsame Erkennen der Unwahrheiten.
Das Bestehlen wurde fortgesetzt.
Zwischen Reden und Realität klafften Welten.
Es wurde geheuchelt.
2. Station: Ausbruch und Aufbruch
Rush (1994 : 68) hat vier Arten zwischenmenschlicher Beziehungen
aufgeführt: Kooperation, Vergeltung, Dominanz und Isolation.
Diese können auch in einer Ehe durchlaufen werden.
a) Eine Beziehung fängt meist kooperativ an und bleibt es,
solange sie allen Bedürfnissen beider Partner gerecht wird.
b) Ist das nicht der Fall, so geht die Beziehung in das Stadium der Vergeltung über.
Eine Person versucht dabei zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse Macht
über die andere zu bekommen.
c) Sobald eine Person den Machtkampf gewinnt, herrscht
ein neuer Beziehungsstil vor, die der Dominanz.
Der Dominierende gebraucht den anderen nur noch,
um seine Bedürfnisse zu befriedigen.
d) Die Isolationsphase entsteht, sobald die unterdrückte
Person erkennt, daß die Situation hoffnungslos ist und ihre
eigenen Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden.
Der kooperative Stil konzentriert sich als einziger auf den anderen Menschen.
Er hat das Wohl des anderen im Auge.
Die drei anderen Beziehungsarten konzentrieren sich auf das eigene Ego.
In der Ehe kann dies durch Streiten ausgetragen werden.
Im Isolationsstadium kann eisiges Schweigen herrschen.
Jetzt kommt die Frage: ein Partner will die Scheidung,
der andere gibt die Zustimmung.
Das Scheidungsurteil besiegelt die Auflösung der Ehe.
3. Station: Gefahr und Rettung
Der Richter hat entschieden.
Eine Ehehälfte hat das Haus zu verlassen.
Nun sitzt die eine Hälfte buchstäblich auf der Straße.
Die Arbeit gekündigt und das Haus verlassen,
so sind die Brücken zerschlagen. Nun beginnt die Heimreise.
Ein vorübergehender Unterschlupf findet sich bei der Familie.
Freiberuflich eröffnet sich ein Weg, Geld zu verdienen.
4. Station: Wüstenerfahrung
Eine leere Wohnung wird gefunden.
Der Weg der Freiheit ist eingeschlagen, des Sich-Verlassens.
Christlich zu leben und zu lieben ist das Ziel.
5. Station: Gottesherrschaft
"Was begehrst du, Herr, von mir?"
Hat Gott meine Aufmerksamkeit? Hat er mein Ohr?
Gehört Ihm mein Herz?
Gott möchte, daß wir ihn hören, ihn lieben und ihm gehorchen.
Gott redet noch heute zu uns, nämlich durch sein Wort,
die Bibel. "Dies ist mein Sohn ... auf ihn sollt ihr hören"
(Matthäus 17, 5).
"Alle, die auf mich hören und dem vertrauen, der mich.
gesandt hat, werden ewig leben ...." (Johannes 5, 24).

Homosexualität
1. Station: Versklavtsein
Homosexualität
Das Theaterstück "Engel in Amerika"
Schwule Variationen über gesellschaftliche Themen von Tony Kushner
stellen den Seuchenherd bloß:
Aids als gnadenloser Prüfstein der Liebe, der Wahrhaftigkeit und der politischen Moral.
Thorgan Gigga (1995: 13) schreibt im Programmheft: "Angesichts des Todes
haben Lebenslügen keine Chance und angesichts einer tödlichen
Bedrohung zeigt bürgerliche Scheinliberalität ihr wahres Gesicht."
2. Station: Ausbruch und Aufbruch
Das Seziermesser ist angesetzt, die Wunde (Aids) liegt offen und ideologische Rezepte
versagen mehr und mehr. Aber Kushners Helden trotzen der nüchternen Bilanz.
Ihre Liebe, ihre Sehnsüchte, ihr ungebrochener Lebenswille rettet sie,
mal taumelnde Suche, mal Verweilen im lebensfrohen Moment.
Mario Wirz (1994: 18) beschreibt Eindrücke und Gefühle von Aids-Infizierten:
"Keine Stunde muß kentern.
Zuneigung und Freundschaft halten mich.
Ich bin nicht allein.
Alles ist offen, alles ist möglich.
Nicht länger bin ich ein Gefangener der Angst,
das Bewußtsein der Sterblichkeit ist ein Schlüssel,
der alle Gefängnisse öffnet.
Jetzt tanze ich aus der Reihe der Ängstlichen,
die sparsam vor sich hinleben und nichts riskieren ..."
"Erfindungen von Leben, Erfindungen von Liebe.
Kopfwelten und Herzlandschaften.
Imaginäre Dialoge und Berührungen, geträumte Leidenschaft.
In meiner Phantasie bin ich ein Liebender, der alles wagt.
Die gefährlichste Tiefe und den kühnsten Höhenflug.
In meinem Kopfkino bin ich einer, der aufwacht,
bereit, in der Umarmung des Todes das Leben zu lernen ..."
Im 3. Buch Mose steht:
"Ihr sollt euch nach meinen Ordnungen richten und
meinen Anweisungen gehorchen. Ich bin der Herr, euer Gott.
Wer sich nach meinen Geboten und Weisungen richtet,
bewahrt sein Leben. Ich bin der Herr!" (3. Mose 18, 4 - 5)
"Kein Mann darf mit einem anderen Mann geschlechtlich
verkehren; denn das verabscheue ich" (3. Mose 18, 22).
"Wenn ein Mann mit einem anderen Mann geschlechtlich
verkehrt, ist das ein abscheuliches, todeswürdiges Verbrechen;
beide müssen hingerichtet werden" (3. Mose 20, 13).
Homosexualität ist nach paulinischer Darstellung folgendes:
24 "Darum hat Gott sie ihren Leidenschaften preisgegeben,
so daß sie ihre eigenen Körper schänden.
25 Sie beteten an, was Gott geschaffen hat,
anstatt ihn selbst als Schöpfer zu ehren --
gepriesen sei er für immer und ewig! Amen.
Und weil sie dadurch die Wahrheit über Gott
gegen eine Lüge eintauschten,
26 lieferte er sie entehrenden Leidenschaften aus.
So kam es dahin, daß ihre Frauen den natürlichen
Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen vertauschten,
27 und ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit
Frauen auf und entbrannten in Leidenschaft zueinander.
Männer entehren sich durch den Umgang mit Männern.
So werden sie an ihrem eigenen Körper
für die Verwirrung ihres Denkens bestraft"
(Römer 1, 24 - 27).
Paulus beschreibt, wie der Mensch gegen den eigenen Leib sündigen kann.
Der Leib ist etwas Heiliges, denn er gehört Gott.
"Jede Sünde, die ein Mensch tut, ist außerhalb des Leibes,
wer aber hurt, sündigt gegen den eigenen Leib" (1 Kor 6, 18).
Homosexuelle sündigen gegen ihren eigenen Leib.
Berger (1991: 89) führt aus:
a) "Sexualität betrifft den Leib im ganzen.
b) Alle anderen Vergehen betreffen nicht den Leib als eigenen
"Gegenstand"; höchstens etwa den Bauch (1 Kor 6, 13);
nur Sexualität betrifft direkt den Leib.
c) Der Leib ist bei Hurerei nicht Organ des Handelns, sondern Betroffener.
Er ist nicht Instrument, sondern Partner, Gegenüber.
Er muß mein Tun gewissermaßen ausbaden,
ist - wie heute die Umwelt - fast personhafter Partner in meinem Handeln.
Paulus hat das Ich so gespalten in einen handelnden
und einen betroffenen Teil."
Die Gefahren der Homosexualität sind vielfältig:
- Aids,
- Depressionen,
- Alkoholprobleme,
- Heimlichkeit,
- Scham,
- Selbstmord.
3. Station: Gefahr und Rettung
Durch die Krise der seelischen, sexuellen und sozialen Bindungen von Kushners
Helden schimmert die ursprüngliche amerikanische Idee:
Der Mut, Freiheit zu riskieren und eine "Neue Welt" zu wagen.
Homosexualität kann überwunden, abgelegt und besiegt werden.
Homosexualität ist erfolgreich therapiert worden in Amerika.
Comiskey (1989) veröffentlichte ein Buch "Unterwegs zur Ganzheitlichkeit,
in dem er Hilfen für Menschen mit homosexuellen Empfindungen darlegt.
Seiner Ansicht nach kann Homosexualität überwunden werden,
vorausgesetzt, es besteht die Bereitschaft, homosexuelle Neigungen überwinden zu wollen.
Jesus kann Menschen verändern. Lukas (19, 1-10) schildert die Begegnung von
Zachäus mit Jesus. Die Begegnung mit Jesus hat Konsequenzen für das Leben
von Zachäus, dem Zöllner.
Wo Jesus ist, kann man nicht mehr so weiterleben wie bisher; denn Unrecht verträgt
sich nicht mit der Nähe des heiligen Gottes.
Simon, der Magier war Christ geworden (Apg 8, 13),
aber er wollte sein altes Leben weiterführen (Apg 8, 18-19).
Charakterschwächen und schlechte Gewohnheiten müssen bekämpft
und überwunden werden. Der Mensch muß umkehren und böse
Absichten aufgeben (Apg 8, 22).
Jesus krempelt auch heute noch Menschen um, indem er ihr Denken und Handeln erneuert.
Homosexualität und Christsein ist unvereinbar.
4. Station: Wüstenerfahrung
Die Liebe leben lernen
Die höchste Aufgabe, der wir uns in dieser Welt widmen sollten, ist, die Liebe leben zu lernen.
Drummond (1988) behauptet, daß die Welt kein Spielplatz ist, sie ist ein Schulraum.
Das Leben ist kein Feiertag, sondern eine fortgesetzte Erziehung.
Die Bestandteile eines umfassenden christlichen Charakters können nur
durch unermüdliche Übung aufgebaut werden.
LERNEN --- ÜBEN --- WACHSEN
Ein Charakter wächst im Strom des Welterlebens.
Im Leben lernt man
- geduldig zu werden,
- großmütig und
- selbstlos und
- gütig und
- freundlich.
Die Liebe höret nimmer auf! Gebt euch zuerst der Liebe hin.
Überschwenglich lieben heißt, überschwenglich zu leben,
und für immer zu lieben heißt, für immer zu leben.
Die Liebe verhält sich langmütig und gütig.
Die Liebe eifert nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläst sich nicht auf,
sie verletzt nicht die Form,
sie sucht nicht den eigenen Vorteil.
Die Liebe läßt sich nicht aufreizen,
sie rechnet das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über Ungerechtigkeiten,
sie freut sich aber mit der Wahrheit.
Die Liebe trägt alles,
sie vertraut in allem,
sie hofft in allen Situationen,
sie hält in allem durch" (1 Korinther 13, 4 - 7).