Buddha


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Soli Deo Gloria.


Einleitung

Was wir sind?, warum wir sind?, und wie wir handeln sollen? sind Themen, die mich interessieren.

Nach der buddhistischen Lehre bietet das Leben dem Menschen eine einmalige Chance zur Erleuchtung zu gelangen. Wie erreicht man sie?

Von der buddhistischen Lehre kann ich einiges lernen:
die Achtsamkeit, die Meditation, die Techniken des Buddhismus

Das Gute mit anderen Menschen teilen.
Ihnen helfen, auch die Erleuchtung zu finden und zu haben.
Anderen Menschen nichts Böses zu tun.
All das lehrt auch die Bibel.

Im christlichen Glauben habe ich einen lebendigen Gott, zu dem ich mich hinwenden kann. Das fehlt im Buddhismus. Da nimmt meines Erachtens der erleuchtete Lehrer die Stelle Gottes ein.

Ich betrachte die Lehren des Buddhismus aus meinem christlichen, biblischen Verstehen.

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Die 4 edlen Wahrheiten

1. Leben bedeutet Leiden

Zu den Leiden zählt Krankheit, Alter, Tod.
2. Die Ursache des Leidens sind Begierden und Anhaftungen.
Wenn der Mensch sich an das Vergängliche klammert, bedeutet das irgendwann einmal Verlust.
Das hat zur Folge Enttäuschung und Leid.
Das Prinzip der Vergänglichkeit bedeutet:

was geboren wird, stirbt auch
was Form annimmt, wird auch zerfallen
3. Der Weg zur Beendigung des Leidens liegt in der Beendigung des Begehrens und Anhaftens
Der Mensch kann tatsächlich den Weg zur Beendigung des Leidens gehen.
So schreibt Pond:

"Der Weg zum Beenden des Rauchens liegt im Beenden des Griffs zur Zigarette" (Pond, 2003: 34).

Das ist leicht gesagt, aber nicht einfach getan.

Es ist aber möglich, an der Schönheit des Augenblicks sich zu erfreuen, ohne ihn festhalten zu wollen.
4. Der Weg zur Beendigung des Begehrens und Anhaftens ist der Achtfache Weg.
Eine leidensfreie Lebensweise kann eingeübt werden.
Der Achtfache Weg zeigt, wie unsere Aufmerksamkeit vom Anhaften an Wünsche gelöst werden kann.


die 4 edlen Wahrheiten

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Der Achtfache Weg

Das Schulungsprogramm des Buddhismus ist der Achtfache Weg.

Den Achtfachen Weg hat Pond (2003: 34-35) in drei Gruppen eingeteilt:

  • Weisheitsschulung
  • Sittliche Schulung
  • Meditationsschulung

  • Der Achtfache Weg

    Zur Weisheitsschulung gehören:

    1. Rechte Anschauung
    2. Rechte Absicht
    Bei rechter Anschauung hat man sich das Prinzip der Vergänglichkeit zu eigen zu machen.

    Die rechte Absicht erfordert aus Mitgefühl (Liebe) handeln. Gefordert wird:

  • das Gute am Anfang -- das Gute soll sich in der Welt verbreiten
  • das Gute in der Mitte -- Ehrgeiz weglassen
  • das Gute am Ende -- das Verdienst der Welt widmen
  • In der Bibel steht auch an erster Stelle die Absicht des Herzens, aus der heraus wir handeln.

    Zur sittlichen Schulung gehören:

    3. Rechte Rede
    4. Rechtes Handeln
    5. Rechter Lebenserwerb

    Bei der Schulung in rechter Rede mangelt es bei meinen Jugendlichen sehr.
    Sie sagen alles, sie urteilen über alles.
    Da wird nicht bedacht, dass Alles, was du tust oder unterläßt, Auswirkungen hat.
    Dazu gehört auch alles, was du zu anderen und dir selbst sagst, und was du denkst.
    Alle unsere Worte können nützen oder schaden, anderen und uns selbst.
    Mit Worten können wir helfen, heilen, lieben, Rückhalt geben oder verletzen.
    In der Bibel steht, das Tod und Leben in der Zunge stehen.

    Bei der Schulung in rechtes Handeln gilt der Grundsatz:

    "sich niemals an etwas beteiligen,
    was einem selbst oder anderen schadet."
    Bei der Ernährung gilt, nichts Giftiges zu sich nehmen.
    Drogenkonsum oder Verkauf ist kein rechtes Handeln.
    Das Unnormale gilt schon als Normal.
    Wehe, dem Jugendlichen, der sich am Drogenkonsum nicht beteiligt.
    Jedes Sich-gehen-lassen ist schädlich und mit rechtem Handeln unvereinbar.

    Bei der Schulung in rechter Lebenserwerb gilt:

    "das Prinzip des Nicht-Schadens."
    Berufe im Militär oder Waffenfabrikation, Menschenhandel, etc. stellen im Buddhismus keinen rechten Lebenserwerb dar.
    Nicht nur das Verdienen sondern auch das Ausgeben von Geld ist unter dem Prinzip des Nicht-Schadens zu betrachten.
    Ein Lebenserwerb sollte einem selbst und anderen zugute kommen.

    Zur Meditationsschulung gehören:

    6. Rechtes Bemühen
    7. Rechte Achtsamkeit
    8. Rechte Sammlung

    Bei der Schulung in rechtes Bemühen ist:

    "Selbstmotivation erforderlich."
    Die Lehren müssen durch einen persönlichen Willensakt umgesetzt werden.
    Da gilt es, spirituelle Trägheit zu überwinden.

    Bei der Schulung in rechte Achtsamkeit ist:

    "das Denken zu beobachten,
    man muss achtsam bleiben
    das Zeuge-Bewusstsein halten"
    Was wir denken hat karmische Folgen.
    Darum ist es wichtig zu beobachten woran sich unsere Aufmerksamkeit heftet,
    wovon läßt sie sich fesseln.

    Bei der Schulung in rechte Sammlung ist:

    "die Beherrschung konkreter Meditationstechniken zu erlernen."
    Konkret ist auf die Haltung und die Atmung zu achten.
    Beim Einatmen lasse ich Ruhe in meinen Körper einkehren.
    Es kann auch mit Dank verbunden werden.
    Beim Ausatmen lächele ich, Segenswünsche können auch gedacht werden.
    Der Augenblick ist bewusst wahrzunehmen.
    Achtsamkeit im Tun ist ebenfalls einzuüben.
    Weiterhin gilt das Loslassen von aufsteigenden Gedanken einzuüben.
    Ich-Gedanken brauche ich durch diszipliniertes Bemühen nicht nachgehen.

    Was können wir aus unserer Werbung lernen?

    "SCHENKEN SIE FREIHEIT!
    Mit Gutschein für die Fahrausbildung."
    Bei der Fahrausbildung
    lernt man die Verkehrsregeln.

    Kannst Du Autofahren,
    ohne Verkehrsregeln zu verletzen?

    Das kannst Du,

    1. wenn du die Regeln auswendig kannst,
          und
    2. wenn du die Regeln befolgst.

    SCHENKEN SIE FREIHEIT!
    Dasselbe Prinzip gilt, wenn du ein Gott wohlgefälliges Leben führen möchtest.

    1. Du musst Gottes Gesetze kennen und
    2. Du musst Gottes Gesetze befolgen.
    Im Buddhismus zeigt dir der Achtfache Weg, wie du Erleuchtung erlangen kannst.
    1. Du lernst die Grundlagen in der Weisheits-, sittlichen und Meditationsschulung und
    2. Das ist zu befolgen.

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    Freiheit

    Freiheit ist für mich ein sehr wichtiger Begriff.
    Die Bibel zeigt im Exodus, wie Gott sein Volk in die Freiheit führt.
    Jesus zeigt uns auch den Weg in die Freiheit.
    Die Wahrheit macht uns frei.

    David Pond (2003: 35) schreibt:

    "Der Weg zur Freiheit steht jedem offen,
    aber wenn man sich nicht bewusst vornimmt,
    diesen Weg zu gehen,
    wird ziellose Unaufmerksamkeit die Oberhand gewinnen."


    Freiheit

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    Autobiographie in fünf Kapiteln

    In dem Buch Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben von Sogyal Rinpoche habe ich folgende "Autobiographie in fünf Kapiteln" gefunden:

    1.
    Ich gehe die Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
    Ich falle hinein.
    Ich bin verloren ... Ich bin ohne Hoffnung.
    Es ist nicht meine Schuld.
    Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

    2.
    Ich gehe dieselbe Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
    Ich tue so, als sähe ich es nicht.
    Ich falle wieder hinein.
    Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
    Aber es ist nicht meine Schuld.
    Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

    3.
    Ich gehe dieselbe Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
    Ich sehe es.
    Ich falle immer noch hinein ... aus Gewohnheit.
    Meine Augen sind offen.
    Ich weiß, wo ich bin.
    Es ist meine eigene Schuld.
    Ich komme sofort heraus.

    4.
    Ich gehe dieselbe Straße entlang.
    Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
    Ich gehe darum herum.

    5.
    Ich gehe eine andere Straße.

    Quelle: Sogyal Rinpoche (2004; 53-54).

    Mit dieser Autobiographie möchte ich den Jugendlichen den Einstieg in ihren eigenen Lebenslauf geben.

    Reflexion kann uns langsam zur Weisheit bringen.
    Wir können lernen zu erkennen, wie wir immer wieder in feste,
    sich wiederholende Verhaltensmuster verfallen.
    So können wir beginnen, uns nach einem Ausweg zu sehnen.
    Natürlich kann es passieren,
    dass wir immer wieder in unsere Gewohnheiten zurückfallen,
    aber wir können uns auch langsam von ihnen lösen
    und uns ändern.

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    Vom Gedanken zum Schicksal

    Sähe einen Gedanken

    sähe eine Tat / Handlung

    sähe eine Gewohnheit

    sähe einen Charakter

    ernte eine Tat / Handlung

    ernte eine Gewohnheit

    ernte einen Charakter

    ernte ein Schicksal

    "Wir sind, was wir denken.
    Alles, was wir sind,
    entsteht mit unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken
    schaffen wir die Welt"
    laut Buddha.

    Ursache und Folge kann ich mit Straßenverkehrsschildern vergleichen. Das Beachten, Befolgen und Einhalten der Schilder fördert den reibungslosen Verkehrsablauf.

    Stopschild


    Straßenbahn
    Straßenbahn


    Straßenverkehrsschild
    Straßenverkehrsschild


    Straßenverkehrsschild

    Es gibt sogar Regeln auf dem Kinderspielplatz.

    Regeln auf dem Kinderspielplatz

    Es gibt Regeln in der Jugendwerkstatt, in der Schule, am Arbeitsplatz. Gesetze im Staat müssen wir beachten, befolgen, einhalten. Sie dienen dem Zusammenleben von Menschen. In einem Rechtsstaat gelten Gesetze für alle gleich. Wo das Recht des Stärkeren herrscht ist Chaos.



    Die Zehn Gebote Gottes


    Gott verspricht den Menschen,
    die seine Gebote halten,
    ein friedliches Leben.

    Es fehlt das zweite Gebot
    "Du sollst Dir
    kein Bildnis machen von Gott".

    Die nachfolgenden Gebote
    werden um eine Ziffer erhöht.

    Das 9. und 10. Gebot sind ein Gebot.

    Unsere in einem Leben begangene Handlungen:

    haben Folgen. Wir sind nicht frei von ihren Ergebnissen.
    Karma ist das Wissen über das natürliche Gesetz von Ursache und Wirkung.
    Karma ist das unfehlbare Gesetz von Ursache und Wirkung.

    Karma bedeutet, alles, was wir tun mit Gedanken, Worten und Taten bringt entsprechende Ergebnisse hervor. Selbst die kleinste Handlung trägt all ihre Konsequenzen in sich. Darum übersieh negative Handlungen niemals. Eine winzige Menge Gift tötet, ein kleiner Funke verbrennt ein ganzes Haus oder einen Wald. Schau nicht herab auf eine kleine gute Tat. Ein kleiner Same wird zu einem großen Baum und kleine Wassertropfen füllen einen großen Behälter.

    Karma bedeutet Handlung. Es ist die Kraft, die in unseren Handlungen verborgen liegt. Es sind die Ergebnisse, die unsere Handlungen hervorbringen. Gewöhnlich vergessen wir, was wir tun und die Ergebnisse unserer Handlungen holen uns erst lange Zeit später ein. Wir meinen Dinge würden uns zufällig geschehen, oder wir hätten Glück gehabt. Der Buddha sagt:

    „Du bist, was du warst; und du wirst sein, was du tust“ (Rinpoche 2004: 125).

    Karma zerfällt nicht und wird nicht außer Kraft gesetzt. Seine Energie wird niemals vergehen, bis es zur Reife gelangt. Es viele Arten von Karma. Es gibt ein internationales Karma, ein nationales Karma, Karma einer Stadt, individuelles Karma. Alle Arten von Karma sind auf komplexe Weise miteinander verstrickt.


    Freiheit
    Freiheit
    Karma ist gerecht.
    Wir tragen die Konsequenzen unserer Handlungen.
    Karma ist nicht fatalistisch oder vorherbestimmt.
    Karma begründet unsere Fähigkeit,
    schöpferisch zu sein und uns zu ändern.
    Wir haben die Wahl wie und warum wir handeln.
    Wir können uns ändern.
    Die Zukunft liegt in unserer Hand
    und in unserem Herzen.
    Der Buddha sagt:
    „Karma ist schöpferisch wie ein Künstler,
    Karma drückt sich aus wie ein Tänzer“
    (Rinpoche 2004: 127).

    Das gute Herz

    Die Auswirkungen unserer Handlungen hängen von unserer Absicht oder Motivation ab und nicht von ihrem scheinbaren Ausmaß. Achte auf deine Hingabe und handele mit reinem Herzen. Es ist die – gute oder schlechte – Motivation, die die Frucht unserer Handlungen bestimmt.

    „Was immer an Freude ist in der Welt,
    entspringt dem Wunsch für das Glück aller anderen;
    und was immer an Leiden ist in der Welt,
    entspringt dem Wunsch nach nur eigenem Glück“
    (Rinpoche 2004: 126).
    Das Gesetz von Karma ist zwangsläufig und unfehlbar. Wir verletzen uns nur selbst, wenn wir anderen schaden. Es ist das Gutsein, das wir alle entdecken und freisetzen sollen. Handel positiv.



    Rinpoche (2004: 127) schreibt wie folgt:
    „Entwickle ein gutes Herz,
    das sich nach dauerhaftem Glück
    für alle Wesen sehnt und
    das auch danach handelt,
    um dieses Glück herbeizuführen.
    Entwickle und übe liebende Güte.“
    Sonnenuhr


    Verantwortung

    Menschen die eine Nahtod Erfahrung hatten erzählen von einem Lebensrückblick. Dir wird nicht nur klar, was du getan hast, sondern auch, was es in anderen bewirkt hat. Noch nicht einmal Gedanken gehen verloren. Wir müssen die größtmögliche Verantwortung für uns selbst übernehmen. Wir sollen ein gutes Herz voller Liebe und Mitgefühl entwickeln.


    Die Folgen meines Handelns

    Sehr eindrucksvoll habe ich im Leben beobachtet die Folgen von Geschlechtskrankheiten.

    Aids



    Aids

    Aids

    Stehen diese buddhistischen Lehren

    ich habe die Freiheit gut oder schlecht zu handeln
    ich soll ein gutes Herz entwickeln,
    das mitfühlend für alle Menschen ist, und
    ich soll Verantwortung übernehmen für mein Handeln
    im Widerspruch mit der Bibel?

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    Das Rad des Lebens

    Unsere Aufgabe im menschlichen Leben ist es, ein gutes Herz zu entwickeln.

    Der Mensch hat die freie Wahl Gutes oder Böses zu tun.
    Entwickle ein gutes Herz, das sich nach dauerhaftem Glück für alle Menschen sehnt.
    Handel auch so, um dieses Glück herbeizuführen.

    Rinpoche (2004: 127) fordert: "Entwickle und übe liebende Güte!"
    Er gibt den Rat "Schau niemals auf gute Handlungen herab".
    Denn aus einem Samenkorn kann ein großer Baum entstehen.
    Mögen sie auch klein sein, sie können große Auswirkungen haben.
    Eindrücklich warnt Rinpoche (2004: 124) negative Handlungen niemals zu übersehen, denn

    eine kleine Menge Gift kann töten und
    ein kleines Feuer kann einen großen Wald in Brand setzen.

    Der Mensch trägt Verantwortung für sein Tun. Schon im Märchen lernen wir, das wir unseres eigenes Glückes Schmied sind.

    Das Rad des Lebens

    Die negativen Handlungen, die durch den Körper, den Mund und den Geist ausgeführt werden können hat Sogyal Rinpoche (2004; 484) prägnant zusammengefasst.

    negativen Handlungen

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    Karma

    Das Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung, belohnt oder bestraft den Menschen für die Absichten seines Handelns.
    Die gute oder schlechte Absicht bestimmt die Frucht unserer Handlungen.
    Wir brauchen doch nur einfach auf unser eigenes Leben schauen und die Konsequenzen vieler unserer Handlungen klar zu sehen. Fällt es nicht auf uns selbst zurück, wenn wir jemanden vorsätzlich verletzt haben? Rinpoche (2004: 128) meint:

    "Unsere Gewohnheiten und Ängste sind ebenfalls Karma:
    das Ergebnis unserer vergangenen Handlungen, Worte oder Gedanken".



    Karma

    Das Gesetz vom Karma ist unfehlbar.
    Was du sähst, das erntest du auch.
    Wenn wir anderen schaden, verletzen wir uns selbst.
    Mein Glück ist auch dein Glück und dein Glück ist mein Glück.
    Der Dalai Lama sagt:

    "Dumme, selbstsüchtige Menschen
    denken immer nur an sich selbst,
    und das Ergebnis ist negativ.

    Wer weise selbstsüchtig ist,
    denkt an andere,
    hilft anderen, so viel er kann,
    und als Ergebnis
    erfährt er auch selbst Nutzen"
    Sogyal Rinpoche (2004: 126)

    Shantideva sagte:
    "Was immer an Freude ist in der Welt,
    entspringt dem Wunsch für das Glück aller anderen;
    und was immer an Leiden ist in der Welt,
    entspringt dem Wunsch nach nur eigenem Glück"
    zitiert von Sogyal Rinpoche (2004: 126).

    Rinpoche (2004: 129) schreibt:

    "Destruktives Handeln führt immer nur zu Schmerz und Leiden;
    wenn wir konstruktiv handeln,
    erfahren wir als Ergebnis schließlich Glück".

    Es besteht immer Grund zur Hoffnung. Böse Taten, Verbrechen, Grausamkeit können durch aufrichtiges Bedauern und echte, spirituelle Praxis gereinigt werden, so schreibt Sogyal Rinpoche (2004: 128).

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    Negative Emotionen

    Hüte dein Herz vor negativen Emotionen:

  • Eifersucht
  • Hass
  • Verlangen
  • Gier
  • Stolz
  • Unwissenheit


  • negative Emotionen

    Stolz

    Ich habe das Buch von Sogyal Rinpoche (2004) durchsucht, was er über Stolz geschrieben hat. Auf Seite 57 schreibt Rinpoche (2004: 57),

    "Wie kann man etwas genießen, wenn man es nicht besitzt?
    Wie oft wird Anhaften für Liebe gehalten?
    Selbst in guten Beziehungen wird die Liebe durch Anhaften
    mit all seiner Unsicherheit, seinem Besitzergreifen und Stolz getrübt.
    Und wenn die Liebe dann vorüber ist,
    sind alles, was ihnen davon bleibt - Ihr Souvenir sozusagen -,
    die Narben des Anhaftens.

    Was können wir tun, um Anhaften zu überwinden?
    Wir müssen das Wesen der Vergänglichkeit erkennen.
    Mit dieser Erkenntnis lösen wir uns langsam aus seinem Griff.
    Wir nähern uns der Haltung, welche die Meister eine rechte Einstellung zum Wandel nennen.
    Dann fühlen wir uns wie der Himmel, der gelassen zusieht, wie die Wolken vorüberziehen.

    Wenn wir den Anweisungen der Meister zu folgen versuchen und langsam frei vom Anhaften werden,
    wird großes Mitgefühl in uns geweckt.
    Die Wolken des zwanghaften Greifens reißen auf und verziehen sich,
    und die Sonne unseres aufrichtig mitfühlenden Herzens geht auf.

      "Wer eine Freude an sich bindet,
      des beschwingtes Leben schwindet;
      wer die Freude küßt im Flug,
      hat der Sonne stets genug."
      William Blakes

    Loslassen ist der einzige Weg zu wahrer Freiheit."

    "Wenn wir ganz natürlich Güte und Mitgefühl ausstrahlen,
    bringen wir anderen damit Freude.
    Das ist es, was den Tod überdauert:
    ein grundlegendes Gutsein, das in jedem von uns liegt.
    Unser ganzes Leben ist eine Aufforderung, dieses Gutsein zu entdecken,
    und eine stetige Übung, es zu verwirklichen"
    schreibt Rinpoche (2004: 58.)

    Sogyal Rinpoche (2004; 332) schreibt,

    "Stolz erkennt man, sobald man ihn durchschaut,
    als Nicht-Dualität und Gleichheit:
    die Weisheit der Wesensgleichheit."
    Die gelbe Farbe ist mit Stolz assoziiert.

    Hass

    Rinpoche (2004: 202) schreibt:

    "Wenn das Verweilen im Fließen von Rigpa Wirklichkeit wird, beginnt es,
    das Handeln im Alltag des Praktizierenden zu durchdringen
    und Stabilität und tiefes Vertrauen zu erzeugen."

    Padmasambhava sagte:
    "Obwohl meine Sicht so offen und weit ist wie der Himmel,
    ist mein Handeln und meine Achtung vor Ursache und Wirkung so fein wie Mehlstaub" Rinpoche (2004: 204).

    Rinpoche (2004: 204) erklärt sehr gut
    "Selbst für den größten Yogi entstehen Schmerz und Freude wie zuvor.
    Der Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Menschen und
    einem Yogi liegt in ihrer Sicht und der Reaktion auf die Emotionen.
    Ein gewöhnlicher Mensch nimmt sie gewohnheitsmäßig instinktiv entweder an oder er weist sie zurück,
    und so werden Anhaftung und Abneigung geweckt,
    was wiederum zur Ansammlung negativen Karmas führt.
    Ein Yogi jedoch nimmt alle Erscheinungen in ihrem natürlichen, ursprünglichen Zustand wahr,
    ohne in seiner Wahrnehmung ein Greifen zuzulassen."

    Ein Yogi spaziert durch einen Garten. Er ist vollkommen offen für die pracht und Schönheit der Blumen.

    Ein Yogi spaziert durch einen Garten.

    "Er ist vollkommen offen für die Pracht und Schönheit der Blumen,
    und genießt ihre Farben, Formen und Düfte.
    Das Wunderbare aber ist, dass es weder die Spur eines Festhaltens
    noch irgendeines "Nachgedenkens" in seinem Geist gibt" Rinpoche (2004: 205).

    "Was immer auch erscheint,
    bleibt unbefleckt von jeglichem Greifen,
    und so ersteht alles, was du wahrnimmst,
    als die nackte Weisheit von Rigpa,
    die Untrennbarkeit von Lichtheit und Leerheit" Rinpoche (2004: 205).

    Du hast die Fassade von Samsara und Nirvana erkannt. Ob ein Regenbogen erscheint oder Wolken auftauchen es bleibt ein immerzu der unverhüllten Sonne strahlendes Licht.

    "Das Vertrauen, die Zufriedenheit, die offene Heiterkeit, die Kraft, der tiefe Humor und die Gewissheit, die aus der direkten Erkenntnis der Sicht von Rigpa entsthen, sind der größte Schatz des Lebens. Dies ist das letztendliche Glück, das - einmal erlangt - durch nichts mehr zerstört werden kann, nicht einmal durch den Tod" Rinpoche (2004: 205).

    Alles vergeht, wenn Körper und Geist sich voneinander lösen. Die 3 Gifte - Abneigung, Verlangen und Verblendung sterben. Wenn Hass, Gier und Unwissenheit vergehen, werden wir klarer und reiner.

    3 Gifte

    Sogyal Rinpoche (2004; 332) schreibt,

    "Wenn Hass und Abneigung durchschaut werden,
    entstehen sie als diamantene Klarheit,
    frei vom Greifen:
    die spiegelgleiche Weisheit."

    Eifersucht

    Es gibt raue wie auch sanfte Wellen im Ozean. Starke Emotionen sind Hass, Gier und Eifersucht. Auf diese Emotionen sollte man nicht mit Anhaftung oder Abneigung reagieren. Sogyal Rinpoche (2004; 200) schreibt

    " Das große Geheimnis besteht darin, diese Emotionen zu durchschauen, sobald sie erscheinen,
    und sie als das zu erkennen, was sie in Wahrheit sind:
    die lebendigen und elektrisierenden Manifestationen der Energie von Rigpa.

    Rigpa ist die "Grund-Lichtheit".
    Sie durchdringt unsere gesamte Erfahrung und
    ist daher auch die innerste Natur aller Gedanken und Emotionen,
    die in unserem Geist entstehen.

    Wenn der Meister uns in die wahre Natur unseres Geistes -
    den Zustand von Rigpa - einführt,
    gibt er uns damit so etwas wie einen Generalschlüssel an die Hand.

    Sobald Gedanken oder Emotionen entstehen,
    erfasst die Pfad-Lichtheit - Rigpa - sie augenblicklich als das, was sie sind,
    und erkennt ihre inhärente Natur, die Grund-Lichtheit.
    In diesem Moment des Erkennens verschmelzen die beiden Lichtheiten und
    Gedanken und Emotionen sind von Grund auf befreit" (2004; 201).
    Es gibt hier also keine Meditation außer dem einfachen Verweilen in der reinen Präsenz von Rigpa.

    Sogyal Rinpoche (2004: 333) schreibt,

    "Eifersucht wird durch Erkennen von Parteilichkeit und Greifen befreit
    und entsteht als die Allesvollendende Weisheit."

    Ein Dzogchen Meister (2004: 333) veranschaulichte die Entfaltung dieses Prozesses,
    der aus Mangel an Erkenntnis und aus Greifen nach einem Ich rührt,
    am Beispiel von Wasser und Eis:
    Wasser ist gewöhnlich flüssig. ...
    Wenn es aber gefriert, verfestigt es sich zu Eis.
    Wann immer Greifen nach einem Ich entsteht,
    wird sowohl unsere innere Erfahrung als auch unsere Wahrnehmung
    der uns umgebenden Welt auf ähnliche Weise starr und fest.
    Aber genau wie Eis in der Sonnewärme wieder zu flüssigem Wasser schmilzt,
    so wird im Lichte des Erkennens unsere ungebunden Weisheitsnatur offenbar."
    Die wahre Natur des Geistes ist Grund-Lichtheit.
    Die Energie der Natur des Geistes manifestiert sich in Gedanken und Emotionen.

    Rinpoche (2004: 334) schreibt

    "Die gesamte spirituelle Praxis ist daher der Umkehrung dieses Prozesses der Unwissenheit gewidment:
    dem Entflechten,
    Auflösen und "Verflüssigen"
    dieser vernetzten und
    aufeinander aufbauenden
    falschen Wahrnehmungen,
    die uns in die Gefangenschaft
    einer selbst geschaffenen Schein-Wirklichkeit geführt haben."

    Zweifel

    Sogyal Rinpoche (2004; 159) schreibt,

    "Der offenherzige und großzügige Zweifel dient zum Prüfen und Beweisen des Wertes der Lehren.
    Zerstörerischer Zweifel läßt uns kein Vertrauen, keine Hoffnung, nichts,
    wofür es sich noch zu leben lohnt. "
    Rinpoche meint, dass Zweifel ein größeres Hindernis darstellt für die menschliche Entwicklung als die Begierde.
    Er schreibt:
    "Der edle Zweifel
    • spornt uns an,
    • inspiriert uns,
    • prüft uns,
    • lässt uns immer authentischer werden,
    • ermächtigt uns und
    • zieht uns immer tiefer in das erhabene Kraftfeld der Wahrheit."
    • Rinpoche (2004; 160)

    Die spirituelle Reise ist ein Weg dauernden Lernens und steter Reinigung.

    Rinpoche (2004; 162) ermahnt uns:

    "Halte Verstehen niemals für Verwirklichung und Verwirklichung niemals für Befreiung."

    Die Bibel ermahnt uns "alle Lehren zu prüfen und nur diejenigen zu behalten, die

    sind" (1 Thess 5, 21).

    Unwissenheit

    Rinpoche (2004) legt in seinem Buch Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben die Wurzel all unseres Leidens in Samsara als Folge von Unwissenheit offen. Mit Unterscheidungsfähigkeit lernt man die unzähligen Verwirrungen als Auswirkungen der Unwissenheit zu erkennen.

    Dem spirituellen Weg folgen verlangt:

    als irgendeine andere Disziplin.
    Es steht die höchste Wahrheit auf dem Spiel, einen Weg zur Wahrheit wirklich zu meistern.
    Folge einer Religion mit einsgerichtetem Geist und von ganzem Herzen bis ans Ende der spirituellen Reise.
    Diese Reise erfordert

    Zum eigenen Ballast gehören

    Rinpoche (2004: 169) prangert die Einkaufsbummel-Mentalität im spirituellen Bereich an. Ein spiritueller Tourist

    Die Hingabe an einen Meister im Buddhismus entspricht im Christentum der Hingabe an Gott. Es ist auch Vertrauen notwendig. Ich muss Gott vertrauen, sonst habe ich keine Beziehung zu Gott.

    "Denn wer auf Gott vertraut,
    der hat auf keinen Sand gebaut."
    so lautet es in einem Kirchenlied.

    Rinpoche (2004: 170) schreibt, dass unsere wahre Natur die eines Buddhas ist. Jedoch wird diese wahre Natur von Unwissenheit und Verwirrtheit verhüllt. Wir tragen in unserem Inneren Gott, denn Gott ist Alles in Allem. In der Stille können wir eine innere Stimme hören. Gott sagt uns in der Bibel, dass er uns den rechten Weg führen wird. Siehe Psalm 119. Der Meister zeigt oder weist uns den Weg zur Befreiung. Gott befreit uns auch aus jeglicher Unfreiheit in Drogen, Hass, Gewalt. Er führt uns in die Freiheit.

    Was wünscht sich der Mensch? Bedingungslos geliebt und angenommen sein. Der sterbende verliert seine gesamte Welt:

    Rinpoche (2004: 214) meint, das viele Menschen, die mit dem Tod ihrer letzten und größten Herausforderung begegnen, sich unvorbereitet finden und sich von ihrer eigenen Unwissenheit betrogen fühlen.

    Ist Heiterheit, Ruhe und Ausgeglichenheit das eigentliche Wesen des Menschen?

    Die Ich-Bezogenheit unseres Geistes blockiert in uns die Quellen wahrer Liebe und wahren Mitgefühls zu entdecken. Das Festhalten an einem Ich erzeugt Selbstsucht. Lieben befreit von Selbstsucht.

    Rinpoche (2004: 304) erwähnt sieben Gedankenmuster, die durch Unwissenheit und Verblendung verursacht werden. Leider führt er sie nicht auf. Abneigung, Verlangen und Verblendung sterben, wenn Körper und Geist sich voneinander lösen im Sterben. Gier, Hass und Unwissenheit kann mit Glückseligkeit, Klarheit und Abwesenheit von Gedanken ersetzt werden. Wenn Unwissenheit erkannt wird, erscheint sie als weite, natürliche Klarheit ohne Konzepte: die "Weisheit allumfassenden Raums" Rinpoche (2004: 332-333).

    Die zukünftige Geburt wird von Gier, Hass und Unwissenheit bestimmt. Die Reinigung der 6 Bereiche befreit aus dem Reinkarnationzyklus. Om steht für den Körper, Ah steht für die Rede, Hum steht für den Geist.

    Es werden 12 Glieder von Samsara aufgeführt:

    Diese 12 Glieder sind der Mechanismus von Samsara, sie halten Samsara am Leben.

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    Sitz der negativen Emotionen

    Sogyal Rinpoche (2004; 304) schreibt, dass die negativen Emotionen in verschiedenen Körperteilen des Menschen angesiedelt sind.



    Zuordnung der negativen Emotionen



    negative Emotionen

    Laut Sogyal Rinpoche (2004; 147) sind die Daseinsbereiche das Ergebnis der sechs zentralen negativen Emotionen.



    6 Daseinsbereiche

    Sogyal Rinpoche (2004; 147) schreibt, "Wir sehen nur das, was unsere karmische Sicht zulässt, und nicht mehr. Wir sind so arrongant, dass wir nur glauben, was wir sehen." So wird zum Beispiel die Wahrnehmung von Wasser in den unterschiedlichen Daseinsbereichen anders wahrgenommen.

    Wahrnehmung von Wasser

    Es gibt laut Sogyal Rinpoche (2004; 149) drei unterschiedliche Sichtweisen.

  • die unreine karmische Sicht der gewöhnlichen Menschen
  • die Sicht der Erfahrung öffnet sich dem Praktizierenden der Meditation und
  • die reine Sicht der verwirklichten Wesen.
  • Die buddhistischen Lehren sprechen von unzähligen Welten in verschiedenen Dimensionen. Sogyal Rinpoche (2004; 148) meint weiterhin, dass im Fernsehen die Welten der Götter, Halbgötter und Hungergeister gezeigt wird.

    Sehr positiv empfinde ich die Zuordnung von Weisheiten, die der Umwandlung der negativen Emotionen entspricht. Sogyal Rinpoche (2004; 333) schreibt, "Wenn wir diese 5 negativen Emotionen reinigen würden, würden sie als Ausdruck der 5 Weisheiten in Erscheinung treten.



    6 Daseinsbereiche

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    Drei Weisheitswerkzeuge

    Sehr eindringlich wird die Aufgabe des Menschen von Sogyal Rinpoche (2004; 163) dargelegt. Der Mensch kommt auf diese Welt, um eine ganz bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Das ist sein Lebenszweck. Erfüllt er sie nicht, hat er versagt. Wenn du die Aufgabe, für die du in diese Welt geschickt worden bist, unerledigt lässt, ist es, als hättest du nichts erreicht, auch wenn du noch so viel anderes getan hast.

    So ist es auch mit dem Besuch der Schule, das Gymnasium. Wenn ein Schüler den Abschluss nicht besteht, hat er nichts in den Händen. Das hat die verzweifelte Tat eines Gymnasiasten gezeigt, der mehrere LehrerInnen und Schüler erschossen hat einschließlich sich selbst.

    Sogyal Rinpoche (2004; 157) zitiert drei Weisheitswerkzeuge, die wir benötigen auf dem Weg zur Entdeckung der Freiheit, die in der Weisheit der Ichlosigkeit liegt.

    1. der Prozess des Zuhörens und Hörens,
    2. der Kontemplation und des Nachdenkens über das Gehörte,
    3. die Umsetzung, des als wahr Erkannten in die Tat.
    drei Weisheitswerkzeuge

    Der erste Schritt ist das Zuhören und Hören. Es ist ein lernwilliger und lernbereiter Geist erforderlich. Man muss willig sein, sich vom Lärm seiner vorgefassten Meinungen, Vorstellungen und Vorurteilen zu distanzieren. So beginnt man die Wahrheit der Lehren, die den Sinn vom Leben und Tod darlegen, zu hören. Sogyal Rinpoche (2004; 158) zitiert seinen Meister Dilgo Khyentse Rinpoche.

    "Je mehr und mehr du zuhörst,
    desto mehr und mehr wirst du hören;
    Je mehr und mehr du hörst,
    desto tiefer und tiefer wird dein Verständnis."

    Zweitens, wenn wir über das Gehörte nachdenken, beginnt es langsam unseren Bewusstseinsstrom zu durchdringen. So kann es zu unserer innersten Lebenserfahrung werden. Wenn das Verstandene vom Kopf in das Herz dringt, werden die Wahrheiten der Lehren in Alltagserlebnissen bestätigt. So legt es Sogyal Rinpoche (2004; 157) dar.

    ein Denker vor der Universität zu Köln

    Drittens, nachdem wir die Lehren gehört haben und über sie nachgedacht haben, setzen wir die so gewonnen Einsichten / Erkenntnisse in die Tat um.

    Trifft diese Reihenfolge nicht auch auf die christliche Religion zu? Zuerst lese ich die Bibel oder gehe in die Kirche, wo das Wort Gottes gepredigt wird. Dann denke ich über das Gelesene oder Gehörte nach. Und zum Schluss befolge ich das, was ich als wahr erkannt habe.



                    
    drei Weisheitswerkzeuge

    Hier wird auf anschauliche Weise der Vorgang des Lernens dargelegt. Wenn ich etwas Neues lerne, lese ich den Text mehrere Male. Langsam dämmert mir dann der Sinn des Gelesenen. Ich kann auch Gott bitten, mir Erkenntnis zu schenken.

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    Meditation

    Sogyal Rinpoche (2004; 81) betrachtet Meditation als Schulung des Geistes. Er meint, dass wir bereits perfekt trainiert sind für Samsara:

    eifersüchtig werden
    festhalten
    ängstlich sein
    traurig sein
    verzweifelt sein
    gierig sein
    mit Ärger reagieren auf alles, was uns provoziert
    Ich frage mich, dass wenn wir das Böse lernen können, warum dann nicht auch das Gute?

    Sinn und Zweck der Meditation ist laut Sogyal Rinpoche (2004; 83) die in uns himmelsgleiche Natur unseres Geistes zu erwecken und uns zu zeigen, was wir in Wirklichkeit sind:

    das unveränderliche, reine Gewahrsein,
    das Leben und Tod letztlich zugrunde liegt.

    Die Meditation besteht aus drei Teilen. Das Gute am Anfang ist, dass wir als innerste Essenz den Geist Gottes haben. Das Gute in der Mitte ist unsere Geisteshaltung, die Haltung des Nichtgreifens und das Bewusstsein, dass alle Dinge "leer", illusorisch, traumgleich sind. Das Gute am Ende einer Meditation besagt, dass es zur Erleuchtung aller Wesen beitragen möge.

    Meditation kann ein Mittel zu zeitweiliger Entspannung Frieden und Glückseligkeit sein. Es kann aber auch eine kraftvolle Ursache für deine Erleuchtung sein.

    Die Übung der Achtsamkeit bezweckt

    sich jeder Bewegung bewusst sein.
    Den Geist in der Konzentration zu sammeln verursacht
    friedvolles Ruhen,
    ruhiges Verweilen,
    zur Ruhe kommen.
    Die Übung der Achtsamkeit löst unsere
    Negativität,
    Aggressivität,
    Schmerz
    Leid und
    Frustration auf
    ergibt Entspannung und
    tiefe Gelassenheit
    Man sollte Gedanken und Gefühlen mit Akzeptanz und Großzügigkeit begegnen, offen und weitherzig sein.

    Friede kann das Ergebnis von Meditation sein. Es entsteht durch

    loslassen, nicht Greifen
    eine natürliche Großzügigkeit entsteht
    bring deinen Geist heim
    lass los
    entspanne dich
    sei weitherzig
    Gedanken und Emotionen lösen sich auf
    ein tiefes Verstehen, Wachheit und unterschütterliche Gewissheit entstehen
    "ich bin einfach!"
    Angst und Verzweiflung entstehen aus der Begierde des greifenden Geistes.

    Will Johnson (1996) gibt eine Anleitung für die Haltung in der Meditation, die laut seiner Aussage für alle Traditionen gelten.

    the posture of meditation

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    Tod und Wiedergeburt

    Werden die negativen Emotionen nicht gereinigt, so bestimmen sie zwingend den samsarischen Existenzbereich, in dem der Verstorbene wiedergeboren wird laut Rinpoche (2004: 361).

    "Wenn unser gewohnheitsmäßiges Verhalten im Leben positiv gewesen ist, sind unsere Erfahrungen im Bardo von Seligkeit und Glück geprägt, wenn unser Leben aber zerstörerisch gewesen ist, und wir anderen geschadet haben, dann erfahren wir im Bardo Schmerz, Reue und Angst" laut Rinpoche (2004: 343).

    Bei der Nahtod-Erfahrung erlebt man einen Lebensrückblick. Diese Berichte scheinen nahe zu legen, dass wir nach dem Tod möglicherweise alles Leiden, für das wir sowohl direkt als auch indirekt verantwortlich gewesen sind, selbst erfahren.

    Rinpoche (2004: 345) meint, wir können den Auswirkungen unserer vergangenen Taten, Worte und Gedanken, den Eindrücken und Gewohnheiten, die sie uns eingeprägt haben, nicht entkommen. Wir sind damit nicht nur für dieses Leben uneingeschränkt verantwortlich, sondern auch für alle zukünftigen.

    Die überwältigende Macht der Gedanken stelle dir vor Augen.

    Gier, Hass und Unwissenheit bestimmen die zukünftige Wiedergeburt. "So ist der Same der Höllenwelten sowie ihre Ursache, der Hass, im Bereich der Fußsohlen angesiedelt" (Seite 361).

    Bei einem plötzlichen Tod muss man Zorn und Hass loswerden, um die Tiefe des Schmerzes freizulegen, der dahinter verborgen liegt. Erst dann kannst du mit dem schmerzhaften aber letztlich heilsamen Prozess des Loslassens beginnen. (Seite 369).

    Der Geist ist besonders empfindlich, zerstreut und ruhelos. "Rigpa" ist ein tibetisches Wort und bedeutet "die innerste Natur des Geistes".

    Das "Tibetische Totenbuch" ermutigt uns, das Anhaften an Menschen und Besitztümer aufzugeben, das Verlangen nach einem Körper abzulegen, Gier oder Hass nicht nachzugeben, Güte statt Feindschaft zu entwickeln und negative Handlungen nicht einmal zu erwägen" Rinpoche (2004: 346).


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    Schlussbetrachtung

    Da das menschliche Leben im Tod endet, stellt sich die Frage des Sinns und Ziels des Lebens. Buddha hat den Weg der Erleuchtung gezeigt. Jesus hat die Erlösung des Menschen erwirkt durch sein Opfer. Wir hoffen durch das Opfer Jesu auf ein ewiges Leben.

    Ist die "Erleuchtung" und das "ewige Leben" derselbe Zustand?

    Im Alten Testament hat Gott sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt. Jesus verspricht denen, die an ihn glauben, ewiges Leben. Das bedeutet auch Freiheit von Tränen und menschlicher Qual.

    Der Weg in die Freiheit wird im Buddhismus wie folgt gezeigt:

    Der Mensch lernt was Vergänglichkeit bedeutet.
    Der Tod ist gewiß.
    Was ist die Natur des Geistes?
    des Körpers?
    Welche Aufgaben gibt es im menschlichen Leben zu lösen?
    Wozu dient in Einfachheit leben?

    Vergänglichkeit

    Wandel ist nicht gleich zu setzen mit Verlust und Leiden.
    Wandel ist ein andauernder Tanz von Schöpfung und Vernichtung.
    Die Wahrheit der Vergänglichkeit ist zu verstehen.
    Dies gibt Ansporn, sich der Erleuchtung zu widmen.
    Es ist eine Illusion, dass Dauerhaftigkeit Sicherheit verleiht.
    Ein Gedanke oder ein Gefühl kommt, bleibt und geht.
    Die Erkenntnis der Vergänglichkeit ist unser einziger dauerhafter Besitz.

    Vergänglichkeit

    Durch Reflexion kann man den Wandel begreifen.
    Wenn man den Tod annimmt führt das zu einem Wandel in der Tiefe des Herzens.
    Der Herzschlag des Todes wird nicht mehr gefürchtet.
    Man lernt mit Veränderung umgehen,
    entwickelt den Geist eines spirituellen Kriegers,
    und entdeckt die Hoffnung, die im Tode liegt.

    Reflexion und Wandel

    So betritt man den Pfad der Befreiung.

    Pfad der Befreiung

    Und erkennt die Natur des Geistes.

    die Natur des Geistes

    Das Erkennen der Natur unseres Geistes erfordert eine Schulung des Geistes.
    Meditation ist die Technik,
    und eine fortwährende Übung in der Achtsamkeit.
    Das führt zu Frieden,
    der aus einem tiefen Verstehen entsteht,
    durch Wachheit und Gewissheit.

    Meditation - den Geist beruhigen

    Die Freiheit liegt hinter der Vergänglichkeit.
    Sie wird erreicht durch Loslassen,
    nicht Greifen, Festhalten,
    nicht Anhaften,
    den Tod annehmen,
    ein gutes Herz entwickeln,
    und frei sein von negativen Gedanken und Gefühlen.

    Freiheit liegt hinter der Vergänglichkeit

    Ist der Weg in die Freiheit leichter im Buddhismus oder der Aufforderung Jesu zu folgen, "Komm, folge mir nach"?

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    Literatur

    Die Bibel.

    Will Johnson. The Posture of Meditation . A Practical Manual for Meditators of all Traditions. Shambhala Publications, Inc, Boston, MA 02115. 1996. ISBN 1-57062-232-9.

    David Pond. Östliche Weisheit für Westliche Menschen . Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Tantra. (Titel der Originalausgabe Western Seeker, Eastern Paths . im Verlag Llewellyn Publications, St. Paul, MS 55164, USA) Aus dem Englischen von Jochen Eggert. Lotos Verlag, München, 2003. ISBN 3-7787-8155-3.

    Soygyal Rinpoche. Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben . Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main, 2004. (Titel der Originalausgabe The Tibetan Book of Living and Dying.) ISBN 3-596-16099-5.



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